"Eine 30-jährige Frau hat ein katastrophales Erlebnis vor 3 Monaten erlebt. Sie war schon bei mehreren Therapeuten, hat die Therapien allerdings abgebrochen, da sie sich nicht wohlgefühlt hat. Bei Ihnen hat sie ein gutes Gefühl."
Das ist der erste Termin, den sie mit dieser Patientin nach einem Telefonat, welches sie im Vorfeld geführt haben. Wie gehen Sie vor?
Prüfling
Ich habe die Patientin begrüßt, mich vorgestellt, Ihr etwas zu trinken angeboten und Ihr die Räumlichkeiten erklärt. (sicheren Raum geschaffen).
Anschließend habe ich Ihre Daten erfasst.
(Ich hätte das ganze Setting erläutern können, die Kosten, meine Methode usw., ich habe diese „Einladung“ nicht genutzt.)
Ich habe das katastrophale Ereignis erfragt.
Die Patientin hat eine gewaltsame Geiselnahme erlebt.
Ich habe der Patientin mitgeteilt, dass ich keine Trauma-Therapeutin bin, sie aus dem Grund nicht behandeln darf, sie aber gerne darin begleite, eine passende Therapie zu finden.
Ich bin dann auf die Metaebene gegangen und habe die Gefahren abgeklärt:
Suizidalität
organische Ursache
Psychose.
Ich habe die Verdachtsdiagnose posttraumatische Belastungsstörung
ausgesprochen.
Anmerkung
Wenn es die Prüfer zulassen, empfiehlt es sich, bei einem Fallbeispiel 1 Minute Zeit zu erbitten, um sich einen roten Faden aufzuschreiben. (Aufgrund der kurzen Zeit möglichst nur Abkürzungen verwenden, andernfalls Struktur auswendig lernen)
Strukturiertes Vorgehen bei Fallbeispiel (allgemein):
Gegenteil (Evtl. gab es eine manische Phase in der Vergangenheit...)
und zusätzlich Merkhilfen für PPB und Anamnese
Symptome finden und in Fachbegriffe übersetzen
Differentialdiagnose: breit denken und sich nicht zu früh auf eine Diagnose festlegen (vor allem die Nachbarn in den F-Kategorien ausschließen bzw. begründen)
Verdachtsdiagnose
Therapie
Zusätzliche Tipps:
Habe eine Struktur im Kopf und gehe diese durch. Du kannst auch die Prüfer fragen, ob du z.B. genaue Fragen nach dem PPB durchgehen solltest. Wenn Dir für den Fall noch etwas fehlt, erfrage es bei den Prüfern und warum Du fragst – z.B. bei Verdacht auf Depression, die jeweiligen Elementarfunktionen abfragen.
Erzähle es Dir beim Üben selbst immer wieder laut. Wenn Du an eine Störung denkst und sie aussprichst, dann fragen die Prüfer gerne hier weiter nach. Eine Struktur im Kopf zu haben und mit dieser das öfters im Rollenspiel mit Lernpartnern zu üben, hilft Dir, damit Du sicher im Umgang mit den wichtigen Fragen bist und nichts vergisst.
Gefahr: Retraumatisierung. Suizidalität, Komorbiditäten (Substanzen, Depression, nach 2 Jahren "andauernde Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung ")
Behandlung: erfahrener Traumatherapeut*in, EMDR (zuerst Stabilisieren und Ressourcenarbeit, dann Traumaaufarbeitung)
über 2 Jahre Dauer PTBS: Kodierung unter F62.0 Übergang zu andauernder Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung
! Die Störung ist dann durch eine feindliche oder misstrauische Haltung gegenüber der Welt, durch sozialen Rückzug, Gefühle der Leere oder Hoffnungslosigkeit, ein chronisches Gefühl der Anspannung wie bei ständigem Bedrohtsein und Entfremdungsgefühl, gekennzeichnet.
⇾ Es ging darum, den Patienten mit einem akustischen Reiz wie einem Klatschen zurückzuholen. Das wusste ich nicht, der Prüfer hat es mir freundlicherweise gesagt.
Anmerkung
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Ich antwortete, dass bei einer Traumatisierung eine Derealisation und Depersonalisation stattfinden könne.
(Damit war er zufrieden, wollte aber die Dissoziation genannt haben, die ich dann nannte.)
Ich sagte, dass ich 1 bis zwei Minuten warten würde, ob sich Ihr Zustand besserte, da ein dissoziativer Zustand auch von kurzer Dauer sein kann und dann einen Notarzt rufe.
Anmerkung
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Die Patientin greift sich Ihre Handtasche und rennt aus der Praxis; sie dürfen sie nicht festhalten, was tun sie jetzt?
Prüfling
Ich sage, dass in dem Fall eine Selbst- und Fremdgefährdung vorliegt, begründe das, indem ich erläutere, dass es schon gefährlich ist, in diesem Zustand die Straße zu überqueren und ich eine Zwangseinweisung einleiten würde.
Ich rufe den Notarzt und benachrichtige den Sozialpsychiatrischen Dienst.
(Es ist 16:00 Uhr. Der Prüfer wollte, dass ich die Polizei rufe.)
Ich wiederum war mir dahingehend unsicher, während des Lernens habe ich mir diese Frage zwar gestellt, habe aber keine Antwort gefunden.
Um sie zu lokalisieren, laufe ich Ihr hinterher, der Notarzt müsste jeden Augenblick eintreffen.
Anmerkung
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Der behandelnde Arzt untersucht die Patientin und schreibt ein Gutachten. Der psychiatrische Dienst wird hinzugezogen und schreibt ein Gutachten. Das Gericht hört die Patientin innerhalb von 24 Stunden an. Das Gericht
entscheidet, ob die Patientin in der Klinik bleibt.
=> Wie lange bleibt sie in der Klinik?
Wenn Ihr Zustand sich verbessert, wird sie entlassen. Höchstens 6 Wochen danach wird das Prozedere wiederholt.
Anmerkung
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